Familien & Geschichte(n)

 

 

Joachimstrasse - Parzellenplan 1925 - 1962

In den Jahren nach 1964 wurden bereits einzelne Häuser "entmietet"

und nicht mehr neu vergeben, teilweise abgerißen,wie es in der 

Buschhausenerstrasse ebenfalls frühzeitig der Fall gewesen ist. Das Schicksal und die Lebensumstände der Bewohner in der Joachimstrasse über die Jahre ist reich an Vorfällen und Ereignissen.

 

Von kleinen Geschichte bis zur großen Geschichte.

 

Sie sieht viel "diese Straße", die Weltwirtschaftskrise 1929, Produktionseinschränkungen der Zeche Neumühle - der die Häuser gehören -, Arbeitslosigkeit und politische Unruhen, den Durchmarsch der SA, aber auch der Kommunisten, Flaggen, die nicht immer nur aus Überzeugung sondern aus Furcht aus dem Fenster hängen, das nachbarschaftliche Gespräch über den Zaun oder den Hof, den 9. November 1938 der viele in die nahe Lehrerstrasse laufen lässt, mit Neugierde, teilweise mit Abscheu, teilweise sicher auch mit offener oder heimlicher Bestätigung für die "Richtigkeit" der Ereignisse. Menschen die aus Eifersucht töten, wegen ihrer politischen Überzeugung oder Denunziation mit dem Tode bedroht werden.

 

In der Joachimstrasse stand man politisch eher dem Zentrum, der SPD oder auch den Kommunisten nahe,  während in der Lehrerstrasse schon eher NS-Gedankengut verbreitet war.

 

Als der Krieg länger dauert und die Einschläge näher rücken wird auch dieser Teil der Stadt nicht verschont. 1942 schlagen Brandbomben ein, zumindest in der Joachimstrasse 16 kostet das Menschenleben, der Sachschaden hält sich in Grenzen. Es sind viele die in den Jahren dort wohnen.

 

Die 22 Häuser werden im Rahmen der Beschaffung von Mitarbeitern durch die "Zeche Neumühl" Mitte/Ende der 20er Jahre hergestellt. Sie folgen einem einheitlichen Bauplan. Die Parzellenskizze mit 16 Häusern stammt aus den 50er Jahren, einige Häuser sind zu diesem Zeitpunkt nicht mehr vorhanden. Das Grundmuster entspricht einem Vier-Parteien Haus. Mitte der 50er erhält man auch "sanitäre Verhältnisse". An den Windfang anschließend wird eine Toilette für jede Wohnheit gebaut. Mit eigener Wasserspülung. Bis dato hatte man noch das Plumsklo im hinteren Stallgebäude verwendet.

 

Wasser hat man schon eine ganze Weile nicht mehr an der Pumpe in der Strasse geholt. Die Leitungen wurden im Mai/Juni 1935 verlegt.

 

 

 

 

 

Grundrißmuster Joachimstrasse

 

            

 

(soweit es bisher gelungen ist Geschichten und Geschichte zu Personen/Bewohnern in der Joachimstrasse zuzuordnen kann man dem Link auf die separte Seite folgen, wer Geschichte weiß oder Personen kennt, die darüber vielleicht noch berichten können, kann gerne Kontakt aufnehmen und uns das mitteilen, wir werden dann prüfen ob eine Erweiterung möglich und rechtlich zulässig ist):

 

Joachimstrasse  1- 10
Joachimstrasse 11-16
Joachimstrasse 17- 22
  
  
  

 

(C) Uwe Gesper 2013