Jasper tritt als männlicher Vorname sowie ein davon abgeleiteter Familienname auf, existiert aber auch mit Vokalverschiebung a > e, also Jesper, aber auch Umlautschreibweise Jaesper oder Jäsper.
Herkunft und Bedeutung
Jasper ist nach der am weitest verbreiteten Meinung die niederdeutsche, friesische und englische Form von Kaspar/Casper, dem Namen eines der „Heiligen Drei Könige“.. Kaspar/Kaschbar (persisch) bedeutet der Schatzmeister. Die Heiligenverehrung der Drei-Könige verbreitete sich mit der Überführung der Reliquien in den Kölner Dom im Jahre 1168 (Translation). In Oberitalien ist die Version Gaspard im 12. Jahrhundert nachweisbar und könnte sich - in dialektischen Variationen - entlang des Weges des Transports der Reliquien und an seinem Bestimmungsort entwickelt haben. Üblichwerweise würde man ein verbreitetes Auftreten als Vor- und Rufname erwarten bevor eine Verdichtung zu einem Familiennamen angenommen werden sollte.
Verfolgt man die einschlägigen Quellen, aus denen sich die Verwendung von Namen herleiten ließe (z.B. die Schreinsurkunden der Kölner Parochien) oder die Bearbeitungen von solchen Listen (z.B. Hägstrom, Kölner Beinamen d. 12. Jhdt.) so läßt sich ein vermehrtes Auftreten von Caspar, Kaspar oder entsprechende Schreibvariationen im 13./14.Jahrhundert im Kölnerraum nicht feststellen.
Berücksichtigt man größere Datenbankbestände so drängt sich der Eindruck auf, dass die Vornamenverwendung von Casper bzw. Jasper verstärkt im Zeitraum seit 1450 auftritt und regionale Schwerpunkte (z.B. in der Nordwest-Pfalz) aufweist. Dabei darf man nicht verkennen, das die Quellenlage nicht vollständig ist und auch kein gesicherter Abgleich möglich erscheint.
Varianten (Familie)
- Jaspar, Jasper, Jaspert: friesisch
- Jesper/Jespers: dänisch; schwedisch, norwegisch, deutsch (Sauerland, Sachsen)
- Jä(ae)sper: Kirchveischede
Namensträger
Vorname
- Jasper
- Jesper (vor allem in angelsächsischen Sprachraum)
Familienname
- Heintz Jesper (* um 1480 - + vor 1538 in Leipzig, Kaufmann und Fernhändler England, Antwerpen, Köln)
- Eckebracht Jesper (auch Jasper, * um 1626, wahrscheinlich Dringenberg/Gehrden + 1673 in Warburg). Leinweber, frühester, nachweisbarer Namensträger des sauerländischen Teils der Familie Gesper/Jesper
- Rudgerus Jesper (* 1738 Obermarsberg, + 1804 Schwadorf)
- Peter Josef Jesper/Gesper (Sohn des Johann Jesper und der Elisabeth Bauer, *1820, + 1880) Änderung der Schreibweise von Jesper auf Gesper für den kölner Zweig
- Karl Jasper ( *1883 * 1969) Philosoph
- Willi Jasper (* 1945), deutscher Literaturhistoriker
- Jörg Jesper (* ?), Lateindozent - Kiel -
- Jürgen Jesper, Steuerberater & Unternehmensberater, (* ?)
In den bisherigen Ausarbeitungen, insbesondere für den Raum Westfalen, ergeben sich aus Steuerlisten, Bürgerbücher und Ähnlichem im Zeitkorridor 1450 - 1600 einerseits ein gehäuftes Vorkommen von Jasper als Vorname, aber auch Vorkommen als Familienname. Genealogisch findet sich z.B. für Marsberg eine Mehrzahl von Einträgen in den städtischen Büchern unter Jasper, aber auch Jesper, und auch in den Schätzungslisten von 1536 und 1565 [Wiethoff, Westfälische Schätzung und Steuerregister] tauchen in einer Zahl von Fällen Jasper als Vorname auf, seltener als Familienname.
Unter Berücksichtigung der historischen Situation zur Bildung von Familiennamen müsste man davon ausgehen, dass in einem signifikanten Zeitraum gehäufte Vornamensvorkommen erkennbar sind und (zu Zeiten in denen noch vornehmlich nach dem Vornamen bezeichnet wird) ein Unterscheidungsbedürfnis besteht, das dann über Beinamen oder Ergänzungen eine Differenzierung eintritt, die zur Familiennamenverdichtung führt.
Folgt man dem Gedanken, dann müsste der oder die Namensträger aus einer Region stammen, in dem im Vorlauf eine entsprechende Verbreitung des Namens Caspar respektive Jasper feststellbar ist.
In einem Projektansatz wird zur Zeit analysiert wo und in welchen Zeiträumen Vor- und Familiennamen signifikant in Erscheinung traten. Parallel werden Stammbaumdarstellungen untersucht bzw. erstellt, die eine Namensbildung erst im späten 15. und beginnenden 16. Jhdt. begründbar machen würde.
