Hamborn entwickelt sich ....
Die Entwicklung zum Kohl- und späteren Stahl- und Industriestandort seit dem Ende des 19. Jahrhundert vollzieht sich fast explosiv. Sozialstrukturen müssen sich anpassen, entwickeln und oftmals wieder und wieder neu gestalten. An vielen Stellen des "Dorfes", der wachsenden Stadt passiert es, reiben sich Eingessene und Zugereiste, die manchmal nur Monate, mehr und mehr aber auch Jahre bleiben. In Schulen und Strassen, den Häusern der "Kolonien" und am Arbeitsplatz spielt das Leben.
Duisburg verfügte schon im ganzen 19. Jahrhundert über verschiedene Lehranstalten, Hamborn im Wesentlichen seit dem Ende des Jahrhunderts. Die ältesten Schulen in Hamborn sind die Moltke- (1798), die Rhein-(1766) und natürlich die Abteischule. 1907 wird die in Hamborn die Overbeckschule , als katholische Volksschule, gegründet. Der steigende Zufluss dieser Vielzahl von Menschen (innerhalb von 20 Jahren wächst Hamborn von rund 5000 auf über 100.000 Einwohner) verlangte auch für den sich einstellenden Kindersegen Entscheidungen und die traf man. Zu den bestehenden Schulen werden Neue gegründet. Unter anderem die Fröbelschule,1902, die ihr Einzugsgebiet in Neumühl vor allem im Bereich Fiskusstrasse, Lehrerstrasse, Buschhausenerstrasse und Haldenstrasse hatte und die Overbeckschule (spätere Humboldtschule), die ihr Einzugsgebiet in der Duisburger-, Beecker-, Emscher- und Gartenstrasse hat.
Beide Schulen, auf die wir uns hier konzentrieren, waren zur Zeit Ihrer Gründung Spiegel des Schmelztiegels Neumühl & Hamborn. Das waren sie auch noch in den 50er, 60er Jahren und sind es auch heute wieder.
Die Schule ist nur ein Teil des Lebens. Leben "in´ne Kolonie" ist weitaus mehr. Deshalb versuchen wir erst einmal auch das Umfeld außerhalb der Schule zu beleuchten. beschränkt sich die weiteren Ausführungen auf die Lehrerstrasse als Haupeinkaufsstrasse und die Joachimstrasse. Ein Versuch das Leben dort über die 20er, 30er bis zu den beginnenden 60er Jahren aufzuzeigen.
Im Projekt Overbeckschule/Humboldtschule wird der Versuch unternommen die Geschichte der Schule, Ihrer Lehr- und Lernkonzepte und die sozialtypischen Merkmale aufzuzeigen und deren Einbindung in das gesellschaftliche Umfeld zu analysieren. Zu diesem Zweck dienen die folgenden Seiten auch als Protokoll des Fortschritts der Feststellungen und der Darstellung der Ergebnisse. dabei werden wir uns Bemühen auch aus der Brille der, die die Schule besuchende, Schüler (vornehmlich der Zeit seit 1948) und ihrer Lehrer zu berichten.
Für das Projekt Neumühler Strassen werden wir bemüht sein das Leben in der Strasse und auf der Strasse aufzuzeigen und auch hier Zeit"blicke" zu verschaffen.
Bei allem Bemühen um Objektivität und methodischer Betrachtung sind diese Ergebnisse Ausfluss privaten Suchens und Forschens, geprägt vom Bemühen um die richtige Einsicht und in der Erkenntnis, der Möglichkeit der falschen Intrepretation. Für Korrekturen und Beiträge sind wir immer offen.