Familien & Geschichte(n)

 

Schmidthorst und Neumühl

 

 Neumühl. Dessen Keimzelle war der ursprünglich nach Meiderich hin, an der Emscher gelegene, Teil von Schmidthorst, den man die „neue Mühle“ nannte. Neumühl, das schon seit dem 14. Jahrhundert bestand[1]. Tatsächlich prägend waren in früher Zeit die Höfe von Schmidthorst. Schmidthorst, das seinen Namen wohl von einem „Schmied im Forst“ herleitet.[2]

 

 

 

Die wichtigsten und größten Höfe waren der Bonmanns-, Döltgen- und Plankenhof.[3]

Zu den weniger großen, aber doch schon lange existierenden Höfen gehörte auch der Stalbergsche Hof. Er begrenzte Schmidthorst nach Osten. Der erstreckte sich südlich der Hagelkreuzstrasse (heute Theodor-Heuss-Strasse) im Winkel zwischen Oberhausener Allee und der (neuen) Berlinerstrasse, an der mit der Neumühlplanung von 1970/71 aufgehobenen Stalbergstrasse. 1933 hatte der Hof eine Größe von 9 ha[4]. Erst seit 1825[5] mit der Einheirat der Familie Stalberg (die aus Hünxe stammt) heißt der Hof so. Bis dahin hieß er Landscheid bzw. Großlandscheid Hof, da an der Grenze zwischen den beiden landwirtschaftlichen Anwesen, also an der Scheide, die Flur mit der Bezeichnung Landscheid lag.

Dort errichtete Derich 1551 eine Bauernstelle. Derich war der Sohn des Aufsitzer des Feldmannshof der Bauernschaft Buschhausen und er war Förster des Stiftes Hamborn für das Hammer Holz, das sich an dieser Stelle bis zur damals noch nicht regulierten Emscher erstreckte. Da damals nicht weit davon eine weitere Siedlungsstelle angelegt worden war, bürgerte sich die Unterscheidung in die Große-Landscheide und Kleine-Landscheide ein. 

Schmidthorst selber gehörte seit alters her zum Stift Hamborn.

 


[1] Vgl. Duisbu rg II , S. 76  

[2] Nach anderer Quelle [Duisburger Forschung Bd. 22, S. 90] auch 1827, der direkt auf Albert Stalberg aus Hünxe verweist

[3] Erstmals erwähnt in der Gründungsurkunde vom 18.04.1353, damals legte Graf Engelbert von der Mark gemeinsam mit seinem auf der Burg Holten (Oberhausen) sitzenden Burgmann Konrad Stecke als Gerichtsherrn in Meiderich fest, dass sie an der Emscher auf dem Eigenbesitz Konrad Steckes und in seinem Gerichtsbezirk (also auf der Meidericher Seite) eine ihnen gemeinsam gehörende Mühle anlegen wollten. Mahlpflichtig, d.h. gezwungen dort zu mahlen waren alle Eingessenen der Kirchenspiele Hamborn, Beeck und Meiderich. Obwohl man diese Mahlpflicht wohl nicht zu ernst nahm, den im Laufe der Zeit wurden rund 10 Mühlen an der Emscher angesiedelt und auch die Neue Mühle wurde erst (zeitlich) als Dritte erbaut, weil anfänglich wohl ein Streit mit dem Besitzer der Witfelder Mühle den Bau hinderte [zititert nach: Geschichte der Stadt Duisburg II, S. 67]

[4] Die Hausstelle, die für Schmidthorst namensgebend war und in jüngerer Zeit Schmitzkate hieß, lag nördlich der Einmündung der heutigen Gartenstrasse in die Holtnerstrasse. 1339 hieß der Aufsitzer der Kate Gottschalk to Smedeshorst – Horst oder Forst für die Bezeichnung eines Hochwaldes – vgl. Duisburg II, S. 63

[5] Vgl. Duisburg II, S. 63

 

 

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